
Institut für Arbeits-, Umwelt- & Flugmedizin
Pandemische Grippe (H1N1) 2009
In unregelmäßigen Zeitabständen entstehen neuartige Grippeviren, gegen welche den meisten Menschen die Abwehrkörper fehlen. In einem solchen Fall kann es zu einer Grippepandemie kommen, d.h. zu einer weltweiten Ausbreitung der Krankheit innerhalb weniger Monate. Die Weltgesundheitsorganisation WHO hat am Donnerstag, 11. Juni 2009 die pandemische Warnperiode auf die höchste Phase 6 angehoben. Das Ausrufen der Phase 6 im Zusammenhang mit der pandemischen Grippe (H1N1) 2009 kommt nicht unerwartet. Sie bedeutet, dass die weltweite Verbreitung des Pandemievirus nicht mehr verhindert werden kann.
Aktuelle Situation
Aufgrund der raschen Verbreitung des Virus, publiziert die WHO keine täglichen Updates mehr. Zur Situation in Europa veröffentlicht das Europäische Zentrum für Infektionsschutz und Prävention (ECDC) regelmäßig einen aktualisierten Bericht.
Im 20. Jahrhundert war es die „Spanische Grippe“, an der 1918-1919 vermutlich 20 bis 50 Millionen Menschen starben.
Kleinere Pandemien, wie die „Asiatische Grippe“ 1957-1958 oder die „Hongkong-Grippe“ 1968-1969, waren weniger ausgeprägt und forderten zirka 1,5 bzw. 1 Million Tote.
Die Neue Grippe in 2009 ist bisher sehr milde verlaufen.
So schützen Sie sich und andere
Die Deutschen Behörden verfolgen die Strategie, die Ausbreitung des Virus (H1N1) 2009 zu beschränken, um eine Grippepandemie möglichst zu verlangsamen. Diese Strategie kann nur zum Erfolg führen, wenn die Menschen ihre Eigenverantwortung wahrnehmen und die Maßnahmen zum Selbstschutz vor der Krankheit befolgen.
- Wer Grippesymptome verspürt, muss bis 1 Tag nach Abklingen der Symptome unbedingt zu Hause oder im Hotelzimmer bleiben. So lässt sich die Verschleppung der Krankheit vermeiden.
- Grippepatienten sollen Personen, mit denen sie während oder 1 Tag vor der Krankheit enge Kontakte hatten (unter 1 Meter Abstand), über ihre Erkrankung informieren und ihnen empfehlen, den eigenen Gesundheitszustand aufmerksam zu beobachten.
- Wer trotz Grippe das Haus verlassen muss (etwa für einen Arztbesuch), soll eine Maske tragen, um die Ansteckung weiterer Personen zu vermeiden.
- Gesunde Personen schützen sich am besten vor einer Ansteckung, indem sie regelmäßig und gründlich die Hände mit Seife waschen und bei der Begrüßung auf Händeschütteln, Küsschen und Umarmungen verzichten.
- Beim Niesen oder Husten ist ein Taschentuch zu verwenden. Anschließend die Hände waschen. Wer kein Taschentuch zur Hand hat, niest oder hustet in die Armbeuge.
- Zu Personen mit Grippesymptomen ist – wenn immer möglich – ein Abstand von 1 Meter einzuhalten.
- Empfehlungen für Reiserückkehrende und Besucher aus dem Ausland: Allen Personen, die innert 0-7 Tagen nach der Einreise in die Schweiz Grippesymptome aufweisen, wird empfohlen, telefonisch einen Arzt/eine Ärztin zu kontaktieren. Dies gilt insbesondere für Personen, die schwere Symptome aufweisen oder zu einer Risikogruppe gehören. Dabei soll der Arzt/die Ärztin über die Symptome, die Reiseroute und vorbestehende Erkrankungen informiert werden. Es ist wichtig, dass alle Personen mit Grippesymptomen zu Hause oder im Hotelzimmer bleiben, um die Krankheit nicht zu verschleppen.
Der Pandemieplan: Vorbereitung für den Ernstfall
Eine Pandemie kann für fast alle Unternehmen eine Unterbrechung des Geschäftsbetriebs bedeuten. Denn ungefähr jeder zweite Mitarbeiter könnte ausfallen, sei es dass er erkrankt, kranke Angehörige versorgt oder aus Angst vor Ansteckung nicht zur Arbeit erscheint. Daher sind Unternehmen gut beraten, einen Pandemieplan zu erarbeiten, um auf den Ernstfall vorbereitet zu sein.
In einem Pandemieplan wird festgehalten, welche Hilfsmittel in welcher Menge stets im Betrieb vorhanden sein müssen – denn im Ernstfall sind Verbrauchsmaterialen und Medikamente nur schwer zu beschaffen. Ferner wird festgeschrieben, wie der Krisenstab gebildet wird und welches Personal zur Aufrechterhaltung des Betriebs unbedingt notwendig ist. Dazu enthält der Pandemieplan Maßnahmen zur Verhinderung der Infektionsausbreitung im Betrieb, wie Hygienepläne und Schutzmaßnahmen. Ausführliche Informationen zur betrieblichen Pandemieplanung bietet das Online-Handbuch „Betriebliche Pandemieplanung“ vom Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe.
Wir beraten Sie gerne bei der Erstellung Ihres Pandemieplans sprechen Sie uns einfach an.