
Institut für Arbeits-, Umwelt- & Flugmedizin
 Warum eigentlich gegen Grippe impfen?
“Grippe” was ist das eigentlich?
Schnupfen, Husten, Fieber … “Ich hab die Grippe”, sagt man, wenn es einen erwischt hat – stimmt aber glücklicherweise meistens nicht. Denn “Grippe” bezeichnet eine bestimmte Atemwegs-Infektion, mit der die meisten “Erkältungen” kaum etwas zu tun haben.
Von den vielen Viren, die Atemwegs-Infektionen verursachen, sind nur wenige wirklich gefährlich. Zu ihnen gehören die Grippe-Viren, oder genauer: Influenza-Viren. Sie verursachen eine häufig schwer verlaufende akute Atemwegs-Erkrankung, die im deutschen und englischen Sprachraum als Influenza, im französischen und russischen Sprachraum als Grippe bezeichnet wird.
Die Erreger der Influenza bzw. Grippe werden international als Influenza-Viren bezeichnet.
Viele verschiedene Viren und einige Bakterienarten können akute Atemwegs-Infektionen hervorrufen – von der einfachen Erkältung bis zur schweren Influenza. In Deutschland werden alle diese Erkrankungen oft fälschlicherweise pauschal als Grippe bezeichnet. Man hat sich deshalb darauf geeinigt, von Influenza zu sprechen, wenn es sich um die von den Influenza-Viren A, B oder C verursachte Erkrankung handelt.
Die häufig verwendete Bezeichnung “Virusgrippe” ist hingegen weniger glücklich, denn viele andere Atemwegs-Erkrankungen werden auch durch Viren verursacht (zum Beispiel Parainfluenza-Viren, Rhinoviren, Coronavirus…). Von diesen unterscheidet sich die Influenza-Infektion vor allem durch ihre potenzielle Gefährlichkeit.
Akute Atemwegs-Erkrankungen können auch durch Bakterien verursacht werden. Diese greifen besonders Menschen an, deren Abwehr geschwächt ist (zum Beispiel alte oder chronisch kranke Menschen).
So sind z. B. zusätzliche bakterielle Infektionen bei Patienten mit Influenza gefürchtet, da diese Komplikationen (z.B. Lungenentzündung durch Pneumokokken) oft dramatisch verlaufen.
Was sind die Symptome?
Meist beginnt die Erkrankung aus heiterem Himmel: Aus völligem Wohlbefinden heraus treten Fieber, Gelenk- und Muskelschmerzen, heftige Kopfschmerzen, Schüttelfrost, allgemeines, z.T. schweres Krankheitsgefühl und Appetitlosigkeit sowie Lichtscheu und Geräuschempfindlichkeit auf.
Das Fieber, welches eine Abwehrreaktion des Körpers darstellt, tritt in der Regel am Beginn der Erkrankung plötzlich auf und erreicht sehr schnell Werte von 38° bis über 40°C. Es kann drei bis vier Tage anhalten. Ein erneuter Fieberanstieg um den dritten Krankheitstag weist auf den Beginn einer bakteriellen Besiedlung oder bakteriellen Infektion hin. Kopf- und Gelenkschmerzen stehen darüber hinaus bei vielen Patienten im Vordergrund der Symptome.
Welche Komplikationen können auftreten?
Während oder nach einer Influenza-Infektion können bei Patienten aller Altersgruppen Komplikationen auftreten. Sie können direkt durch das Influenza-Virus bedingt sein oder indirekt durch bakterielle Infektionen (Sekundärinfektion) verursacht werden und zu schweren Krankheitsverläufen, ja sogar zum Tode führen.
Besonders gefährdet sind:
- Kinder
- Ältere Menschen über 60 Jahre
- Patienten mit schweren oder chronischen Vorerkrankungen wie
–  chronischen Herzerkrankungen
–  Atemwegs-Erkrankungen
–  Erkrankungen bei geschwächtem Immunsystem
–  Blutkrankheiten
–  chronischen Nierenerkrankungen
–  Stoffwechselerkrankungen (z.B. Diabetes) - Patienten, die eine spezielle Therapie durchfüühren, die das Immunsystem schwächt (z.B. Krebspatienten unter Chemotherapie oder Strahlentherapie)
Warum Sie sich impfen lassen sollten:
Die Grippewelle im vergangenen Jahr kostete 16Â 000Â Menschen das Leben
BERLIN. Die Grippewelle im vergangenen Winter hat in Deutschland rund 16 000 Menschen das Leben gekostet.
Die Zahl lag weit über dem Durchschnitt voFFDEADn 5 000 bis 8 000 Grippe-Todesfällen der vorangegangenen Jahre, teilte Udo Buchholz vom Robert-Koch-Institut am 3. September in Berlin mit.
Nach Angaben der Arbeitsgemeinschaft Influenza mussten zwischen 20 000 und 30 000 Menschen wegen Grippe in Krankenhäusern behandelt werden. Die Zahl der Erkrankten lag schätzungsweise zwischen 4,5 und 5 Millionen Menschen. Betroffen waren vor allem Kinder im Alter zwischen fünf und 15 Jahren.
Damit war die Grippewelle des vergangenen Jahres vergleichbar mit den starken Wellen von 1998/99 und 1999/2000. Angesichts dieser Zahlen rät die Arbeitsgemeinschaft dringend zur Grippeschutzimpfung.
So schützen Sie sich wirkungsvoll gegen Grippe:
- Lassen Sie sich gegen den Influenza-A-Virus impfen!
- Verzichten Sie darauf, Grippemittel wie Tamiflu® oder Relenza® einzunehmen, ohne an Grippe erkrankt zu sein: Das ist sinnlos!
- Nehmen Sie diese Medikamente nur bei einer akuten Grippeerkrankung ein!
- Fragen Sie Ihre Ärztin oder Ihren Arzt.